Das Gründungsjahr

Als sich in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg das Leben langsam wieder zu normalisieren begann, wuchs bei den Jugendlichen das Bedürfnis, in ihrer (noch) knappen Freizeit gemeinsam etwas zu unternehmen. Sie spielten begeistert Fußball, und so bot es sich an, sich zu einem Verein zusammenzuschließen.
Zwar hatte die französische Militärregierung zunächst praktisch jegliche Vereinstätigkeit untersagt, doch zeichnete sich seit 1948 eine Wende der harten Besatzungspolitik ab. Hauptlehrer Fritz Roth nahm sich der Jugendlichen an und führte den Schriftwechsel mit den Besatzungsbehörden. Im April 1949 erteilten diese schließlich die Erlaubnis zur Vereinsgründung. Rasch richteten die Jugendlichen an der Straße nach Langenhart einen Sportplatz her.
Im Mai fand die Gründungsversammlung im neuen Vereinslokal Gasthaus "Donautal", dem "Hüttle" statt. Lehrer Roth, der den Verein in den ersten Jahren väterlich streng begleitete, leitete die Versammlung. Diese verabschiedete die neuen Vereinsstatuten und gab dem Verein den Namen SV Kreenheinstetten. Seit dem 12. März 1969 ist der Verein unter dieser Bezeichnung im Vereinsregister eingetragen. Im Jahr 1976 entschieden die Mitglieder mit knapper Mehrheit, den Verein in SV Kreenheinstetten/Leibertingen umzubenennnen, nachdem sich zwei Jahre zuvor noch eine knappe Mehrheit dagegen ausgesprochen hatte.
Die Gründungsversammlung wählte Leo Braun zum ersten Vorsitzenden des Vereins. Mathias Vögtle wurde zum zweiten Vorsitzenden, Heinrich Oexle zum Kassier und Karl Oexle zum Schriftführer bestimmt. In den ersten Wochen zählte der Verein bereits 26 aktive und 28 passive Mitglieder.
Am 15. Mai 1949 erlebte der neugegründete Verein seine ersten offiziellen Spiele. Die erste Mannschaft unterlag dabei dem SV Heinstetten mit 1:4 Toren. Eine zweite Mannschaft mußte gegen die erste Mannschaft aus Hartheim eine 0:1 Niederlage hinnehmen.Am 29. Mai fand die feierliche Einweihung des neuen Platzes statt, die die Musikkapelle und die Schuljugend mit Liedvorträgen umrahmten. Vor über 300 begeisterten Zuschauern gelang der ersten Mannschaft anschließend mit einem 5:1 gegen SV Engelswies II der erste Sieg der Vereinsgeschichte.
In der Anfangsphase des Vereines war jedes Spiel noch ein Fest, an dem praktisch das gesamte Dorf teilnahm. Die Begeisterung der Spieler und Zuschauer in dieser Zeit, die noch aus der Vereinschronik spricht, ist für den heutigen Betrachter kaum noch nachzuvollziehen.
Ein weiterer Höhepunkt in den ersten Vereinsjahren war das Pokalturnier mit Festumzug in Engelswies, an dem sich auch die neuformierte erste Mannschaft beteiligte und eine überraschenden dritten Rang belegte. Ab September 1949 spielte die erste Mannschaft erstmals um Punkte in der Kreisklasse Nord. Nach der Vorrunde belegte sie als beachtlicher Vierter einen Mittelplatz in der Tabelle, den sie auch zu Saisonende einnahm.
Zum Jahresende übernahm der Verein erstmals die Organisation und Aufführung von Theaterstücken. Mitglieder des Vereins traten im Gasthaus "Sternen" mit zwei Stücken auf, die bei der Bevölkerung des Dorfes sehr gut ankamen. So entschloß sich der Verein an den Osterfeiertagen des Jahres 1950 erneut mit zwei weiteren Theaterstücken an die Öffentlichkeit zu treten.
Auch finanziell gelang es dem Verein, im ersten Jahr positive Zahlen zu schreiben. Trotz vieler Neuanschaffungen und enormer Ausgaben für die Herrichtung des neuen Sportplatzes blieb am Ende ein Guthaben von 16 DM in der Kasse, worauf die neue Vorstandschaft in dieser schwierigen Zeit sehr stolz sein konnte. So konnte zum Abschluss des ersten Vereinsjahres zu Recht von einem rundum gelungenen Start gesprochen werden.